Ablegen!

Förde Podcast Kiel

Jahrestagung

In eigener Sache

11.12.2022 53 min

Zusammenfassung & Show Notes

Netzwerktreffen in Kalmar. Erstmals begegnen wir Magdalena, Martin und Stefan persönlich. Sie leben in verschiedenen Partnerstädten Kiels im Ostseeraum. Ihre Stimmen sind uns durch zahlreiche Calls der letzten anderthalb Jahre vertraut. Zu hören ist hier die Schlussrunde zum Ende der Jahrestagung. Samt Schalte nach Kaliningrad.

Es war ein lang gehegter Plan, sich eines Tages tatsächlich persönlich kennenzulernen. Dank einer Anschubförderung durch das Städtepartnerschaftsprogramm der Stadt Kiel wächst unser Netzwerk seit 2021. Dieser Sonderfondes ebnete nun auch den Weg zu unserer allerersten Jahrestagung. Alle fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten ein Budget für Reisekosten. 

Ein Treffen in der schwedischen Stadt Kalmar bedeutete, dass jede und jeder von uns sich auf den Weg machen musste. Für alle war damit eine Tagesreise rund um oder über die Ostsee verbunden. Dr. Magdalena Sacha reiste über Nacht von Gdynia mit Stena Line nach Karlskrona. Stefan Suckow nahm die FRS Baltic Schnellfähre von Sassnitz nach Ystad und Martin Schröder aus Tallinn nutzte die DFDS Fährlinie Paldiski-Kapellskär. Für die Anreise aus Schleswig-Holstein bot sich die schnelle IC-Verbindung der Deutschen Bahn zwischen Hamburg und Kopenhagen an mit einzigem Halt in Schleswig. 

Unsere erste Zusammenkunft fand am frühen Freitagabend, den 21. Oktober 2022, in der Hotel-Lobby statt. Sie dauerte bis Mitternacht. Für den Samstag hatten wir uns einen Konferenzraum reserviert. Unterbrochen von zwei kurzen gemeinsamen Spaziergängen tagten wir durchgängig bis zum Abendessen. Themen und alle Ergebnisse hielten wir am späten Nachmittag beim gemeinsamen Recording fest. Für die Aufnahme schaltete sich Svetlana Kolbanjowa aus der russischen Stadt Kaliningrad hinzu. Der derzeit in der Ukraine geführte Krieg belastet unser Verhältnis. Er war den Samstag über Thema in der Runde und führte zu Kontroversen über den Abbruch städtepartnerschaftlicher Beziehungen zu Russland. Nach dem Frühstück am Sonntag traten alle die Heimreise an.

Inhaltlich vorbereitet und moderiert wird dieser Podcast vom Medienproduzenten Dieter Bethke und der Journalistin Daniela Mett. Die Idee dazu keimte vor Jahren beim Kieler Podcasttag während der Digitalen Woche. Entstanden ist ein ausführliches Magazin zum Hören mit Themen aus Kiel, über die Förde, die Ostsee und gelegentlich weit darüber hinaus.

Kapitel 1 
Einführung. Dieter berichtet kurz, wie es zu der Jahrestagung kam und begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es folgt ein Gruß mit Dankeschön nach Kiel an das Team im Büro des Stadtpräsidenten, dem wir Projektförderung und damit die Möglichkeit zur Jahrestagung verdanken. Danach schildern alle reihum die Anreise. 

Kapitel 2
Städtepartnerschaft. Unser geschätzter Kollege Jens Renner zog jüngst von Kiels Partnerstadt Aarhus nach Kopenhagen. Fällt er damit als Partner aus dem Netzwerk? Oder weiten wir den Austausch auf alle Anrainer der Ostsee aus? Stefan sieht das Partnerschaftsprogramm als Kitt für Informationsaustausch auf persönlicher wie institutioneller Ebene. Magda erinnert daran, dass Gdynia neben Kiel auch Bremen als Partnerstadt hat. Sie verweist auf verschiedene Ansätze, die zur Partnerschaft führen wie aktuell mit Mariupol in der Ukraine – die Historie der Abkommen war bereits Thema in unserer Episode 008 aus dem Büro des Kieler Stadtpräsidenten.

Kapitel 3
Migrationsgeschichte. Polens Städte wurden von Kaufleuten gegründet, die aus deutschen Gebieten stammten, darunter viele Menschen jüdischen Glaubens. Polens Adelige und Bauern lebten traditionell auf dem Land. Gdynia entstand 1926 neu aus einem kaschubischen Dorf. Sie legt Wert darauf, den ländlichen Raum als kulturellen Ursprung ihrer Nation nicht zu übersehen. Martin bestätigt dies für Estland. Erst im 19. Jahrhundert setzte dort die Landflucht ein. Unter dem Namen Reval bauten zur Hansezeit deutschstämmige Kaufleute Tallinn auf. Im Oblast Kaliningrad lebt aktuell rund die Hälfte der Einwohner in der Hauptstadt.

Kapitel 4
Ostsee. Trennt oder verbindet sie uns? Svetlana erinnert daran, dass ob Krieg herrscht oder Frieden, das Binnenmeer als gemeinsamer Nenner bleibt. Ihr gäbe diese Verbindung Kraft, über die Zukunft nachzudenken. Stefan stellt fest, dass wir unabhängig von der Nationalität vor vergleichbaren Zukunftsaufgaben in Bezug auf Klimaschutz stehen. Dieter regt daher die Gründung eines Baltic Sea Media Networks an.

Kapitel 5
Themenwünsche. Es folgt eine längere Runde mit Vorschlägen: Partnerschaften anderer schleswig-holsteinische Städte (z.B. Laboe oder Rendsburg mit Esten). Geschichte der Hanse. Infrastrukturprojekte Baltic Sea Region. Entwicklung der Städte. Ostsee in Not - Klimawandel, Überfischung, Munitionsaltlasten. Flora und Fauna der Küsten. Wissenschaftliche Zusammenarbeit im Ostseeraum. 

Kapitel 6
Kalmar. Warum eine Jahrestagung in Schweden? Weil IKEA uns alle eint, witzelt Magda. Wir listen weitere Gründe. Die Stena Line verbindet Kiel mit Göteborg. Aber eine offizielle Partnerschaft unterhält die Landeshauptstadt mit keiner schwedischen Kommune. Anders mit Finnland: Zu Vasaa besteht seit 1966 eine vertragliche Verbindung. Wir suchen dort für unser Netzwerk noch nach einer deutschsprachigen Kollegin, einem Kollegen.




Transkript

01_Dieter
00:00:00
Herzlich willkommen zur Ausgabe 30 des Ablegen Podcast. Heute kommen wir zu euch aus dem schönen Kalmar in Schweden. Wir sind unterwegs und Und zwar hatten wir ein Ziel, nämlich Kalmar, und auch eine, ja, wir hatten etwas Vorhersicht, etwas Besonderes, wir haben uns getroffen mit unseren Korrespondenten. Die habt ihr schon mal bei uns in den verschiedenen Folgen gehört. Wir haben in verschiedenen Ländern, rund um die Ostsee haben wir unsere Korrespondenten. Und dieses Mal ist es hier die Jahrestagung, so haben wir das genannt, wir treffen uns hier alle, damit wir uns mal persönlich kennenlernen. Weil wir haben alle immer nur über Studio Link, also über eine Fernsprechverbindung bisher miteinander gesprochen und wollten alle mal treffen. Alle bedeutet, neben mir sitzt wie immer Daniela Mett.
02_Panama
00:01:01
Hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörer!
01_Dieter
00:01:03
Aus Stralsund haben wir mit dabei den Stefan Suckow. Hallo Stefan.
06_Stefan
00:01:06
Hallo und schönen guten Tag!
01_Dieter
00:01:09
Aus Tallin Martin Schröder. Hallo Martin. Und aus Danzig unsere Magdalena Sacha.
04_Magdalena
00:01:16
Hallo, ich freue mich sehr, hier zu sein mit meinen deutschen Kollegen und Kolleginnen.
01_Dieter
00:01:20
So und wir haben aus der Ferne zugeschaltet unsere Kollegin aus Kaliningrad. Hallo, Svetlana.
03_Swetlana
00:01:27
Hallo ihr Lieben, ich bin zwar entfernt von euch, aber durch Karlmar oder Karlmar mit euch verbunden, bin jetzt in Kaliningrad und Kaliningradar Zoo und wir haben bei uns auf dem Gelände eine Grünanlage, die uns von der Partnerstadt Karlmar gespendet wurde 2005. Also doch in der Nähe von euch. in Gedanken.
01_Dieter
00:01:46
Partnerstätte, das ist ja die super Überleitung gleich eigentlich ins Thema, Weil wir haben uns hier ja versammelt heute, um so ein bisschen miteinander zu besprechen, welche Themen wir in Zukunft zusammen bearbeiten und besprechen wollen und auch ein bisschen Rückschau zu halten, wie wir eigentlich zueinander gefunden haben. Und da war ja damals der Auslöser, dass Daniela und ich in Kiel den Stadtpräsidenten besucht haben und uns das Städtepartnerschaftsprogramm haben vorstellen lassen und dann in den Partnerstädten Kiels euch gesucht haben, euch Korrespondenten. Insofern schließt sich da der Kreis zur Städtepartnerschaft. Ich finde das sehr überraschend, dass du jetzt sagst, ihr seid Partnerstatt von Kalmar. Das wusste ich nicht und das finde ich super gut.
02_Panama
00:02:25
Ich möchte da lieber Dieter auch gleich einen Gruß nach Kiel schicken, denn möglich gemacht hat uns das Städtepartnerschaftsprogramm des Stadtpräsidenten mit Zustimmung der Ratsversammlung. Dort haben wir ein Reisebudget für unsere Tagung hier bekommen und konnten deshalb auf Kosten Kiel und der Steuerzahler hier anreisen und miteinander, uns kennenlernen und über zukünftige sprechen.
01_Dieter
00:02:52
Um unsere Verbindung zu vertiefen.
02_Panama
00:02:59
Ja, wir sitzen hier eben schon eine Weile zusammen. Wir haben den Konferenzraum im Hotel gebucht und, uns heute dann über alle möglichen Themen unterhalten. Spannend finde ich für das Intro, für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, wo wir alle hergekommen sind und wie wir vor allen Dingen hierher gekommen sind nach Kalmar. Kalmar liegt in Schweden und zwar auf Höhe der Insel Öland. Das können ja alle mal googeln. Das ist aus Kiel, sind das? Wie lange Dieter sind wir gefahren? Ich glaube mit einmal Umsteigen in Schleswig und einmal Umsteigen in Kopenhagen. War relativ.
01_Dieter
00:03:34
Naja, bei dem Weg, den wir gewählt haben, waren wir neun Stunden unterwegs. Weil wir mit der Bahn gefahren sind, genau.
02_Panama
00:03:46
Entspannt, oder?
01_Dieter
00:03:47
Die Bahnfahrt an sich war sehr entspannt, weil da muss man ja nichts tun als Fahrgast. Man muss still sitzen und nicht viel Krach machen. Vor allem nicht in dem schwedischen Zug, in dem wir saßen. durften wir uns nicht mal unterhalten.
02_Panama
00:03:58
Genau, da haben wir einmal kurz versucht miteinander uns von einer Bank zu anderen unterhalten und wurde gleich... Pssst! Excuse me?
01_Dieter
00:04:06
It's a quiet zone. Ja, okay, alles klar. Ja, aber Bahnfahren ist natürlich, wenn es funktioniert, sehr bequem. Ich kann immer nur empfehlen, mit möglichst wenig Umsteigen eine Verbindung zu nehmen, aber in dem Fall habe ich mich gefreut, dass wir in, Kopenhagen einmal kurz ausgestiegen sind, haben kurz den Tivoli von außen gesehen, ich konnte ein Touristenerinnerungsfoto schießen und dann sind wir weiter gefahren. Und es war alles zu einer vernünftigen Zeit, also wir sind um 9 Uhr morgens in Kiel und ich in Rendsburg losgefahren und wir waren um kurz nach 18 Uhr hier.
02_Panama
00:04:39
Ja, kurz, genau, um und bei. Aber wir sind die einzigen, die mit der Baden angereist sind.
01_Dieter
00:04:45
Stefan, wie bist du hergekommen?
06_Stefan
00:04:46
Ja, mein Weg war eigentlich sehr beschaulich, weil ich aus dem schnellen Fahrzeugland Deutschland kam und dann in den beschaulichen Fahrzeugverkehr von Schweden mich eingereiht habe. Also begonnen habe ich in Sassnitz mit der Fähre, mit der Schnellfähre von Sassnitz nach Üstad gefahren, zweieinhalb Stunden etwa fährt sie, in Üstad angelandet und dann mit dem Tempomat 110 über Christianstadt Karlskrona nach Kalmar gefahren. Man fährt etwa so vier Stunden, wobei ich noch einen kleinen Zwischenstopp gemacht habe in Karlskrona, eine wunderschöne Stadt. Und von der Anreise her ist es sehr entspannt gewesen, fand ich.
01_Dieter
00:05:31
Das heißt, du hast aus dem Hochgeschwindigkeitsland Deutschland eine Entschleunigung erfahren auf dem Weg hierher.
06_Stefan
00:05:36
Genauso ist es. Und ich hatte gestern ja noch etwas Zeit und habe noch mal beschaulich auf Öland mich umgetan und ich muss sagen, die Beschleunigung findet da ja, die, Entschleunigung findet da extrem statt. Aber dazu vielleicht später.
02_Panama
00:05:50
Stefan war der Erste, der hier angekommen ist, weil du Stefan, bist am Donnerstag schon losgefahren. Er konnte es nicht abwarten und da hat sich ein Tag vorher schon genehmigt dafür.
01_Dieter
00:05:56
Er konnte es nicht abwarten.
06_Stefan
00:06:02
Genau und das kann ich auch jedem empfehlen, nur also ich habe es einfach, nur deshalb gemacht, weil ich den Weg einfach nicht einschätzen konnte und Deshalb habe ich mir etwas mehr Zeit genommen. Das war vollkommen richtig und ich kann jedem nur raten, sich auch viel Zeit zu nehmen und einfach mal Öland einen Zwischenstopp zu machen.
02_Panama
00:06:19
Wir sind ja jetzt eben auch, um uns ein bisschen aufzuwerben für das Podcasting, sind wir hier ein bisschen rumgelaufen und für mich ist Schweden auch das erste Mal. Also ich bin zum ersten Mal hier in Schweden und bin auch total begeistert, weil er auf jeden Fall wiederkommt. Es ist Bullerby hier. Genau, Martin, Martin, der mir gerade vom anderen Ende des Tisches zu lächelt, hat uns hier durch Bullerby geführt. Der kennt nämlich die Stadt schon ein bisschen.
05_Martin
00:06:46
Ja genau, ich bin normalerweise so ein bis zwei Mal im Jahr hier in der Stadt. Ich habe Familie hier in der Nähe und auch ein Sommerhaus. Und ein bis zwei Mal im Jahr kommen wir dann von Tallinn hier rüber nach Schweden und verbringen hier den Sommer. Und der Weg für mich war so ein altbekannter. Da gab es nichts Neues wirklich zu entdecken. Aber war trotzdem wie immer sehr schön. Man kann von Tallinn aus mit der Fähre einfach nach Stockholm rüberfahren. Über Nacht ist es sehr angenehm, gerade wenn die See nicht so rau ist. Und dann sind es noch so gut 500 Kilometer, dann mit dem Auto von Stockholm runter nach Kalmar. Und wie Stefan schon gesagt hat, der Verkehr ist hier ja, schön ruhig und gesittet. Das heißt, das Autofahren hier ist auch durchaus, entspannter als wenn man jetzt 500 Kilometer durch Deutschland fahren würde.
02_Panama
00:07:37
Ja, und dann haben wir dich noch Magda. Du bist aus Tree City gekommen. Das müssten wir vielleicht nochmal erklären, was das eigentlich ist. Tree City und wie du von dort... Du hast einen anderen, Magda guckt gerade ganz kritisch auf mich, weil ich Tree City sage.
04_Magdalena
00:07:53
In der Nähe von Gdynia, also die Stadtpartnerschaft von Kiel. Aber ich musste doch von meiner Kleinstadt nach Gdynia fahren. Ich arbeite an der Danziger Universität. Und bevor ich meine Reise von Gdynia nach Kalmar bespreche, muss ich auch etwas sehr Wichtiges für mich einräumen, was die Stadtpartnerschaft anbelangt. Am 4. März dieses Jahres hat Gdynia und auch Danzig ihre Stadt der Partnerschaft zu Kaliningrad, abgebrochen. Einstimmig und ich bin 100% dafür. Also das wollte ich auch einräumen, damit man weiß, welche Schicksale die Städte der, Partnerschaften in schwerer Zeit erleben müssen. Meine Reise nach Schweden, das war schon vor vielen Jahren und ich bin damals mit einem Segelschiff eingereist, sodass ich eher mit diesem Schiff beschäftigt war als mit dem, Besichtigen von Schweden. Ich freue mich jetzt hier wieder zu sein. Ich verbrachte 12 Stunden auf der Fähre auf der Störnerlein. War sehr interessant, aber ich hatte auch eine gewisse Angst davor, drin in einem grossen, fairen Gebäude zu sitzen. Ich hatte Angst, dass ich mich verlaufe auf irgendeinem von diesen Korridoren und Fluren. Dann hatte ich beobachtet, wie, Menschen jeglichen Quatsch im Duty-Free-Shop kaufen. Ich wusste nicht mal, dass es so viele Sachen und Gegenstände gibt, die so, unnötig sind und trotzdem so in Angebot stellen. Was mir am besten gefallen hat, war eine Puppe, die Pippi Langstrumpfpuppe, aber irgendwie fand ich mich ein bisschen zu alt für eine Pippi Langstrumpfpuppe. Am Morgen sah ich eine Menge von Menschen, vor allem Schweden, Schwedinnen belastet mit Bierkisten, mit Weinkisten, eine Menge davon. Na ja, anscheinend bereiten sie, für einen langen Winter vor. Die Reise zwischen Karlskrona und Kalmar war ganz einfach. Ich hatte, noch zu Hause bei Internet einen Bahnticket gekauft und an meinem kleinen Drucker zu Hause. Ausgedruckt und mit diesem Ticket bin ich einfach von Karlskrona nach Kalmar gefahren. Und hier, Hier hatte man schon keine Zeit, man wollte schon Daniela kennenlernen, wollte Kollegen kennenlernen. Da sitzen wir im Keller und tagen.
02_Panama
00:10:49
Magda sagst du nochmal was, ich habe eben Two City gesagt, ihr habt einen anderen Begriff, dafür für die drei Städte in der Danziger Bucht.
04_Magdalena
00:10:56
Wir haben drei Mäste, drei Cities, die Big One. Das besteht aus Gdańsk, Gdańsk, Sopot, Sopot und Gdynia. Aber es gibt auch drei kleine kaschubische Städte hinter diesem großen Tri-City. Wir nennen das kleine kaschubische Tri-City. Rada Romija Veyherova. Ich wohne in Veyherova. Veyherova ist im 19. Jahrhundert eine Neustadt im Westpreis. Also die älteren Hörerinnen, die können vielleicht diese Stadt, aus Geschichtbüchen als Neustadt im Westpreis sein können.
02_Panama
00:11:35
Ja, danke schön. Das hast du eben auch schon als Stichwort gegeben. Wir haben über Städtepartnerschaften, natürlich auch sehr viel gesprochen hier. Wie sind die Städtepartnerschaften überhaupt entstanden? Wie haben wir den Kontakt zu euch gefunden? Also das war ein ganz wichtiges Thema in unserer Konzeptfindung auch, wie geht es weiter. Jeder hatte da so auch Impulse, neue Ideen. Ich habe berichtet, dass, Jens Renner, der uns von ganz Anfang an aus Aarhus zugeschaltet war, jetzt seinen Standort, gewechselt hat. Er ist nach Kopenhagen, nach Kopenhagen gezogen und arbeitet dort jetzt. Für uns war die Frage, kann Jens Renner weiter in unserem Netzwerk arbeiten oder nicht? Was sagen wir ihm? Wir hätten ihn nach wie vor, und das war unsere Entscheidung, Dieter, und meine Entscheidung, wir hätten ihn weiterhin auch bei uns im Netzwerk belassen. Und wir wissen jetzt aus der Tagung, dass ihr auch damit einverstanden wird, dass wir, vielleicht diesen Kreis, den wir jetzt aufgebaut haben, auch noch über die Partnerstädte, hinaus erweitern.
01_Dieter
00:12:43
An der Stelle würde ich gerne einen schönen Gruß an Jens richten. Ich bin sicher, er wird uns hören. Das war's für heute. Er hat zwar gesagt, er kann aus verschiedenen Gründen nicht mehr aktiv mitmachen. Das ist sehr schade, ich hätte Jens gerne weiter dabei gehabt. Wir alle glaube ich. Deswegen schöne Grüße Jens. Ich hoffe es geht dir gut und vielleicht hören wir uns alle nochmal wieder. Das wäre sehr gut.
06_Stefan
00:13:03
Als Daniela mich angesprochen hatte zu unserem Netzwerk treffen, uns in persona zu treffen, war ich natürlich unglaublich neugierig, weil ich nicht wusste, was mich erwartet. Denn der Bindekid, weshalb wir uns hier getroffen haben, ist ja eigentlich das Wort Städtepartnerschaft. Und unter Städtepartnerschaft hat man ja eigentlich so einen Begriff, man kann sich was vorstellen. Das heißt, es gibt zumindest mal einen, der in einer anderen Stadt gewesen ist und berichtet hat, dass da irgendwas gibt, wofür es sich lohnt, miteinander Kontakt aufzunehmen. Und das war im Prinzip der Ursprung. Und wir haben die Frage gestellt hier in unserer Runde. Was bringt denn eigentlich so eine Städtepartnerschaft? Was haben wir für einen Mehrwert? Was kann man erwarten, also wenn man mit einer mit einer Stadt partnerschaftlich verbunden ist, auf welcher Ebene auch immer. Und wir haben untereinander versucht, diese Frage zu beantworten. Denn so eine Städtepartnerschaft ist ja irgendwann mal entstanden. Und die Frage ist natürlich, was erwarten wir in der Zukunft? Und da haben wir viele, viele Fragen gestellt. Ich persönlich war natürlich auf den Austausch mit Martin sehr gespannt, weil gerade was im digitalen Bereich betrifft, da ist natürlich Tallinn uns um Längen voraus. Und da kann man hinschauen und sagen, wie haben die das eine oder andere gemacht? Und vielleicht berichtet er da einfach mal drüber, was die Digitalisierung in Tallinn betrifft. Also das war eins, wo ich ganz neugierig drauf war und wo man auch sicherlich mit einer Städtepartnerschaft zumindest den Binnenen kittert mal, wo es sich lohnt, hinzufahren und zu schauen. Wie haben sie das ein oder andere Problem gelöst?
05_Martin
00:14:33
Ja, also erstmal muss man ja sagen, so eine Städtepartnerschaft lebt ja nicht vom Digitalen. So wie jedes andere Netzwerk auch geht es da um den persönlichen Austausch und das haben wir jetzt ja auch in den letzten Stunden und Tagen gemerkt, dass das ein ganz anderes Niveau erreicht, wenn man in Persona voreinandersitzt. Das heißt, Tallinn ist, genau wie das ganze Land, Estland, sehr digital, aber für gelebte Städtepartnerschaften, ist das glaube ich erst mal gar nicht so wichtig, sondern da geht es darum, dass man wirklich in den persönlichen Kontakt und Austausch kommt. Was dann den Austausch über das Digitale als Thema angeht, das findet seit Jahren statt. Also es gibt jedes Jahr unfassbar viele Delegationsreisen, gerade aus den deutschen Kommunen, Bundesländern und auch von der bundesstaatlichen Ebene, die, die nach Tallinn kommen, um sich das anzuschauen, wie da Digitalisierung seit über 20 Jahren erfolgreich umgesetzt wird, nur irgendwie vergessen die alle offenbar ihre Unterlagen, auf dem Rückflug, im Flugzeug. Und viel ist zumindest aus meiner Wahrnehmung bis jetzt in Deutschland davon noch nicht angekommen. Aber diesen Austausch gibt es sehr intensiv. Aber das ist, denke ich, völlig unabhängig auch von Städtepartnerschaften. Also ich weiß zum Beispiel, dass aus Bremen im letzten Jahr, Menschen da waren, aber auch aus ganz vielen anderen Städten und Regionen, nicht nur aus den Partnerstädten von Tallinn.
04_Magdalena
00:16:13
Schön Martin, dass du Bremen angesprochen hast. Bremen hat die Stadtpartnerschaft mit, Dantschisch bereits 1970 angefangen und wie er gesagt hat, das beruhte alles auf den persönlichen Kontakten, auf den Kontakt zwischen den damaligen Stadtpräsidenten von Dantschisch, und Hans Koschnik, den Stadtpräsidenten von Bremen. Koschnik stammte aus einer Familie, die in der Nähe von Dantzisch, ich weiß nicht, mehrere Jahre gewohnt hatte und nach dem zweiten, Wettkrieg vertreten wurde. Also es ist interessant, wie diese Stadtpartnerschaften entstanden worden sind, wie sie sich entwickelten, inwieweit sie auch lebendig sind, auch nachdem die Menschen, weggegangen sind, die diese Stadtpartnerschaften gegründet hatten. Neu zwischen Dantzisch, Also jetzt im Krieg gibt es die Entwicklung, dass man die neue Stadtpartnerschaft zu ukrainischen, Städten gündet. Gdańsk hat eine Stadtpartnerschaft zu Mariupol. Jetzt am Zaun des Oliverendom, Wir sehen die Fotos, wie Mariupol damals und heute aussieht.
02_Panama
00:17:31
Mir fällt gerade ein, dass ich als Koordinatorin hier auf jeden Fall unsere Folge oder unsere, Episode Nummer 8 erwähnen muss mit den Städtepartnerschaften. Dieter und ich waren damals zu Gast beim Stadtpräsidenten und haben ihn auch befragt, wie so Städtepartnerschaften entstanden sind mit den Kieler, also von Kiel aus mit den, unterschiedlichen Partnerinnen in Europa und haben da ja gelernt, dass es verschiedene Wellen und auch verschiedene Ansatzpunkte gibt. Das haben wir auch hier im Kreis besprochen. Und ja, uns überlegt, dass wir so mit unserem Netzwerk eigentlich einen ganz anderen Weg, gegangen sind, nämlich gar keinen institutionellen, sondern einen ganz direkten und persönlichen wie ich.
06_Stefan
00:18:21
Ja und der erste Blick ist natürlich immer, wenn man von Städtepartnerschaften spricht, auf die Website der Städte zu gucken, der eigenen, der Heimatstadt und schaut erst mal, welche Stadt ist denn mit der eigenen Stadt verbunden. Und der zweite Schritt ist dann, was bringt denn das für einen Mehrwert, wenn man in die Stadt guckt, mit der man verbunden ist. Es wäre nämlich eine ganz einfache Möglichkeit, einen Mehrwert zu generieren, in dem auf Veranstaltungen hingewiesen wird, in dem man auf kulturelle, auf sportliche Höhepunkte verweist, in dem man Informationen teilt, die besondere Highlights darstellen. Das ist eigentlich ein gegenseitig von Respekt gezeugtes Miteinander, wenn man auf dieser, Ebene, auf der ersten Ebene partnerschaftlich miteinander umgeht. Der zweite Schritt ist natürlich der strategische. Was kann ich in der Perspektive erwarten, wenn ich mit meinem Partner zusammen in die Zukunft schaue? Das, was ich Martin angesprochen habe, das ist natürlich immer das Vordergründige. Aber unsere Städte verändern sich ja. Wir sind im Umbruch. Wir bewegen uns hin zu klimafreundlichen Innenstädten. Der Handel verändert sich im Zuge des Onlinehandels und die Städte verändern sich. Und da guckt man natürlich zuerst in die Partnerstädte. Wie sind sie mit diesem Umbruch umgegangen und wie kann man sich verändern? Lohnt es sich da zu schauen? Und da finde ich, ist das sehr befruchtend. Als Erste steht natürlich immer vorne an der Austausch. Der Austausch von Informationen, das zeigt auch in welcher Sprache wird die Website geführt, auch in der Sprache der Partnerstadt und auf welche Informationen wird verwiesen. Ich finde eine relativ überschaubare, Investitionen die sehr großen Wert erzeugt.
05_Martin
00:20:04
Aber da fällt mir gerade auch noch ein Rückgriff auf das Thema Digitales auf, dass ich auch gar nicht so genau weiß, wie dieses Thema Städtepartnerschaften heutzutage, wie relevant das noch ist. Oder ob das vielleicht auch ein Modell ist, was sich nicht komplett überholt hat, aber schon in vielfacher Hinsicht. Denn durch die modernen Kommunikationsmittel ist es einfach auch leichter, mit mehr Menschen, mit mehr Gemeinden, Gemeindevertretern in Kontakt zu stehen, als es vielleicht vor, 20 oder 30 Jahren der Fall war, wo man darauf angewiesen war, dass man genau einen festen. Ansprechpartner in Schweden hatte und noch einen in England und noch einen in Dänemark und Estland und mit denen dann kommuniziert hat. Und gerade beim Thema Digitales wird sehr deutlich, dass es ein Thema ist, wo es gar, nicht mehr über diese Städtepartnerschaften geht. Interessiert daran ist, kommt nach Tallinn und schaut sich das an. Und genauso könnte ich mir vorstellen, dass diese Netzwerkgedanke zwischen den Gemeinden und auch Regionen heute losgelöst ist von solchen institutionalisierten, Formen wie einer Städtepartnerschaft und eher themenbezogen abläuft. Dass man sich dann thematisch eben Partner sucht, mit denen man gemeinsam, Themen bearbeiten kann, ohne dass daraus eben eine große institutionalisierte, Partnerschaft erwächst. Das ist nur ein Gedanke, den ich habe. Ich kann das selber auch nicht beantworten, ob das wirklich so ist. Aber das könnte ich mir vor allem, auch aus einer ethnischen Perspektive sehr gut vorstellen, dass das da eben genau so läuft und nicht mehr über diese alte Form der Städtepartnerschaften.
06_Stefan
00:21:52
Also wenn wir jetzt mal vielleicht etwas weiter zurückschauen und gucken oder uns nochmal die Frage stellen, wie sind stete Partnerschaften entstanden, dann ist es ja oftmals ganz banal. Das heißt also der Ringerverein Stralsund fährt nach Üstadt jedes Jahr zum internationalen Wettkampf. Der Kegelverein Stralsund, der fährt nach Malmö und hat dort seine Partnergemeinde. Also auf dieser Basis funktioniert das. Und die Frage, die wir uns natürlich stellen müssen, reicht das aus, um strategisch weiterführende Verbindung zu knüpfen? Weil einmal war ja schon jemand da und er hat Informationen gesammelt, und kann man diese Informationen in der heutigen Zeit weiterverwenden, um andere Dinge daran zu knüpfen? Also ich habe es im Sportlichen gesagt, genauso geht es natürlich auch im kulturellen Austausch, wenn die Information schon da ist. Das ist der Gedanke. Digital ist natürlich so ein bisschen abstrakt, weil das ist. Da ist nicht immer zwingend der persönliche Kontakt dabei, aber die Ursache, wie so etwas entsteht, sind ja meist die persönlichen Beziehungen. Und wir haben uns hier die Frage gestellt im Netzwerk, welchen Wert bringt in der heutigen Zeit die Städtepartnerschaft.
02_Panama
00:22:59
Stefan, du hast uns gerade aufgezeigt, wie es geht, wenn man gemeinsame Interessen hat, und über die gemeinsamen Interessen zusammenkommt. Was für mich an diesem Wochenende hier einen enormen Lerneffekt hatte, war Magdas Erzählung, dass die polnische Gesellschaft eigentlich über die Regionen versiedelt ist und noch sehr jung im Städtebildungsprozess ist. Also so etwas, wo ich dann denke, ich bin enorm am, Vorurteile abbauen. Also ich mache genau das andere. Ich suche nicht Gemeinsamkeiten mit, Magdalena, sondern mich interessieren vor allen Dingen die Unterschiede. Das ist etwas, das hat, mich dieses Wochenende enorm bereichert.
04_Magdalena
00:23:50
Das was ich erzählt hatte war vielleicht für meine deutschen Kollegen, meine Kollegin Daniela nicht so klar, aber es ist interessant, dass beispielsweise Gdynia, die Stadt der Panthenschaft von Kiel, Gdynia ist 1926 aus einem kleinen kaschubischen Dorf neu entworfen und erbaut. Und zwar eine musterhafte polnische Stadt ohne deutschen oder jüdischen Anteilen. Das muss klar gesagt werden. In der Geschichte waren Städte in der polnisch-litaoischen Adelsrepublik, waren die Städte ethnisch, deutsch und jüdisch vor allem. Für die polnische Gesellschaft, Polen waren ethnisch, das waren Adelige und Bauern. Also Adelige und Bauern wohnen auf dem Lande. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, erst nach dem Holocaust. Ist die Urbanisierung in Polen so fortgeschritten, dass erst dann sind die Mehrheit der Polen in den Städten bewohnbar. Also das muss auch klar gesagt werden, dieses Hinterland, diese Verbindung zu dem Land ist sehr wichtig bis heute noch. Und dass in unserem kollektiven Gedächtnis eher diese Bauernwurzeln wichtig sind als das Stadtleben.
05_Martin
00:25:20
Interessanterweise ist das in Estland auch so ähnlich, dass die Städte sowie Tallinn jahrhundertelang eine deutschsprachige Mehrheit hatten. Die deutschstämmigen, hansiatischen Kaufleute waren die Mehrheit der Einwohner von Tallinn, damals unter dem Namen Rehwal. Und die Esten waren, zumindest in der großen Mehrheit, die leibeigenen Bauern der deutsch-baltischen Großgrundbesitzer. Und auch in Estland ist das eine relativ junge Entwicklung, dass die Esten in die Städte gehen. Und die Städte dadurch ja estnischer werden. Das setzt im 19. Jahrhundert ein und hält bis heute an. Und heute sind wir eben so weit in dem Prozess, dass wir in Estland, ähnlich wie auch in manchen Regionen in Deutschland, das Problem haben, dass sich die ländlichen Regionen entvölkern, weil einfach die Ästen, diesen Migrationsprozess, der vor, sagen wir, 170 Jahren eingesetzt hat, bis heute immer weiter nachvollziehen und weiter in die Städte ziehen und Tallinn immer weiter wächst, aber das ästnische Land, das Hinterland eben immer weniger bevölkert ist.
01_Dieter
00:26:32
Svetlana, du bist ja auch noch in der Leitung. Wie sieht das denn bei euch in der Gegend aus? Ist das eine ähnliche Bewegung vom Land in die Stadt? Oder sind Städte bei euch auch schon lange lange lange Standard?
03_Swetlana
00:26:43
Na ja, Kaliningrad hat ja eine ganz besondere Geschichte und ich würde lieber von der Gegenwart sprechen. Wir haben hier die Hälfte der Bevölkerung. Insgesamt ist die Region Kaliningrad etwa eine Million. Und die Hälfte davon lebt in der Hauptstadt, nämlich in der Stadt Kaliningrad. Ist also sehr urban. Dafür sind aber die Gegenden vor allem im östlichen an literarischen Grenzen sehr dünn besiedelt, eher landwirtschaftlich genutzt. Und die Städtepartnerschaft bezieht sich vor allem auf die Hauptstadt der Region. Oder hat sich ja bis vor kurzem bezogen, denn wir haben ja von Mandarine gehört und das kann ich leider nur bestätigen, dass sich jetzt die institutionellen Städtepartnerschaften auflösen. Aber auch kleinere Städte bis hin zu den kleineren Landgemeinden hatten ebenfalls ihre Partnerschaften gehabt und es ging vor allem um die Verbindungen rund um die Ostsee. Was ich sagen wollte, jedenfalls als du von der Stiftung gesprochen hast, wie die Städtepartnerschaften sich entwickelt haben, vor allem auch institutioneller Ebene und ob die Idee oder die Institution als solche in jetziger Zeit nicht überholt wird. Ich kann dem beisteuern, ich denke jetzt in letzter Zeit sehr viel darüber nach aus verständlichen Gründen, was sind eigentlich die Städtepartnerschaften? Sind es die Verbindungen zwischen den Institutionen, den Behörden, den Gemeindeverwaltungsorganen oder sind es die menschlichen Verbindungen. Solange Internet und die Telefonverbindung noch funktioniert, bin ich ja ständig in Kontakt mit meinen Freunden und Partnern in Litauen, in Deutschland und auch in Danzig. Und unsere Partnerschaft steht noch da.
01_Dieter
00:28:40
Interessant, dass du es ansprichst, weil das war bei uns gestern Abend auch schon Thema, dass wir uns so überlegt haben, was macht denn so eine Partnerschaft aus, woher kommt sie, wer hält sie am Leben und ist es institutionell oder ist es eine persönliche Beziehung, haben wir auch darüber gesprochen. Und ich persönlich, vielleicht bin ich da ein bisschen romantisch, aber für mich ist es in erster Linie die Beziehung von Personen untereinander, die in Kontakt bleiben wollen und die das dann ausbauen und dann kommt so ein institutioneller Überbau irgendwann oben drüber und man macht es öffentlich und dann kann es organisiert werden und vielleicht auch mit Fördergeldern gefördert werden, dass man sich gegenseitig besuchen kann und so weiter. Aber ich finde ganz wichtig, für mich persönlich ist es dieser Unterbau der Menschen zueinander, die irgendwas miteinander zu tun haben, ein Hobby teilen, eine Sportart, ein Interesse und sich in Kontakt bleiben wollen und weiterhin austauschen wollen.
03_Swetlana
00:29:27
Ja, ich glaube auch, dass die Verbindungen von Kaliningrad nach Europa vor allem in der Perestroika-Zeit entstanden sind. In der Jahrhundertwende, so von in den Jahren 2000 oder Ende der 90er Jahre, als sich Kaliningrad gegenüber seinen europäischen Nachbarn geöffnet hatte, und gedacht war oder angedacht war, dass diese Partnerschaftsverträge, die natürlich auf Landes- oder auf der Gemeindeebene beschlossen wurden, dass sie vor allem es ermöglichen werden, Förderungen zu erhalten, oder die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Kultureinrichtungen usw. zu kanalisieren. Aber zum Teil hatte es eigentlich nur bestätigt, was schon lange entwickelt war. Denn sobald die Reisefahrt gegeben wurde, fuhren die Russen nach Polen und Deutschland, und unsere polnischen Nachbarn oder die lindlichen Nachbarn fuhren ja noch nach Kalengras, sodass vor allem eigentlich die menschlichen Verbindungen zustande kamen.
01_Dieter
00:30:38
Das würde meine Einschätzung ja jetzt unterstreichen, habe ich richtig verstanden.
03_Swetlana
00:30:42
Ich würde auf anderer Seite eben halt fragen, so weit ich war, ist diese Verbindung, die, partnerschaftliche Geschichte, also Partnerstätte, auch in Deutschland, ist ja eigentlich erst eine Erscheinung des 20. Jahrhunderts und zwar der Nachkriegszeit. Ist das so? Oder wie ist denn eure Erfahrung?
01_Dieter
00:30:56
Hier nicken alle. Das kannst du nicht sehen, aber hier nicken gerade alle rund um den Tisch. Ich muss gerade mal einwerfen, ich bin fasziniert. Wir sitzen hier alle um einen kleinen Lautsprecher herum, um dich hören zu können. Und alle waren gerade wahnsinnig konzentriert und haben dir ganz gebannt zugehört. Ich habe mal ein Foto davon gemacht.
03_Swetlana
00:31:13
Ihr solltet mich auch sehen, weil ich sitze hier jetzt im dunklen, es dunklt ja so langsam hier in Kaliningrad. Ich sitze hier vor dem Bildschirm an meiner kleinen Tischlampe leuchtet und ich habe Kopfhörer und spreche ins Mikro und das sieht ein bisschen gespenstisch aus.
01_Dieter
00:31:34
Hier ist es auch leicht gespenstisch, weil es den ganzen Tag schon leicht regnet und vor allem sehr neblig ist. Wir sind eben mal ein bisschen außen rumgegangen, aber es nebelt stark.
03_Swetlana
00:31:41
Ja, ich meine, es ist sicherlich schwierig jetzt in dieser schwierigen Zeit, über Partnerschaften zu sprechen, als wenn nichts geschehen und vor allem über die Zukunft. Aber ich denke, gerade diese Verbindung gibt mir schon Kraft, über die Zukunft nachzudenken, irgendwann wird es sie sicherlich geben. Und ich meine, die Ostsee, die hat uns schon immer verbunden. Ich lese jetzt gerade vermehrt in den Geschichtsbüchern, ich bin Historikerin von Beruf und man lernt wirklich sehr viel aus der Geschichte, aus der Hanseegeschichte, aus der Mittelalter, aus der Aufklärungsgeschichte. Und die Ostsee, die war schon immer da und hat es eigentlich schon immer verbunden, ob im Krieg oder im Frieden.
01_Dieter
00:32:18
Genau, also wir werden durch die Anrainer an die Ostsee, also die Städte, die direkt am Ostseewasser liegen, werden wir alle dasselbe Thema in naher Zukunft bearbeiten und auch erfolgreich bearbeiten müssen, wenn die Städte überleben sollen. Die Klimaveränderung ist nicht mehr abzuwenden, es wird höhere Wasserstände geben. Wir werden alle vom selben Thema, zumindest in diesem Bereich betroffen sein. Insofern lohnt es sich zusammenzuhalten und gegenseitig zu helfen und auszutauschen.
03_Swetlana
00:32:45
Ja, zum einen das und zum anderen auch das digitalen Thema wird interessierter, vor allem die jüngeren Generationen, die sich dadurch auch Chancen erhofft auf die Aufrechterhaltung der Verbindung, möglicherweise auch das weitere Studium. Auch die Podcasts erleben, erfreuen sich nach wie vor großen Interesses. Also es ist schon ein gutes Thema, das du angesprochen hast.
01_Dieter
00:33:10
Du siehst es auch so, dass Podcasts im Moment hauptsächlich jüngere Leute erreichen.
03_Swetlana
00:33:15
Nee, eher das Gegenteil. Die Podcasts waren ja, die erste Welle waren ja vor allem eben die jungen, sowohl die Produzenten als auch die Hörer. Aber ich denke, dass es mittlerweile auch die, mittlere Generation erreicht hatte, denn Podcasts sind klar definiert, was das Thema angeht. Man hat die Freiheit der Wahl und sie begleiten einen einfach mal im täglichen Leben. So dass ich denke, dass immer mehr auch ältere Generationen, auch die analoge Generation die digitalen Freuden entdeckt.
01_Dieter
00:33:50
Die Bume. Ja, wir hatten eine Statistik hier im Internet gefunden, die besagte, dass es eigentlich im Moment eher junge Zuhörer sind, zumindest in Deutschland angeblich.
06_Stefan
00:34:02
Ja, vielleicht kann ich nochmal zurück auf die interessante Frage. Wir hatten doch tatsächlich die Frage, die du schon beantwortet hast. Verbindet uns mehr die Ostsee oder trennt sie uns? Die hast du ja quasi schon beantwortet, weil das ist ja nur eine räumliche Entfernung. Aber von den Themen her besteht ja die Möglichkeit, dass auch das verbindende Element viel stärker an den Vordergrund zurück. Und ich will nochmal. Ich habe schon zweimal gesagt, aber ich will nochmal zurückkommen auf die Webseite und den persönlichen Austausch, bei einer Städtepartnerschaft und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Also untereinander Content zu tauschen, untereinander Wissen zu tauschen von anderen, ist ja eine riesen Herausforderung, die aber leider erst praktiziert wird. Das ist meine Erfahrung, wenn man den Sprung geschafft hat, von der persönlichen in die institutionelle Ebene. Das funktioniert, ist aber leider auch, wenn man also einen gewissen Peak erreicht hat, sehr schnell wieder im Abschwung. Da gibt es verschiedene Gründe, dass Personal verschwindet. Aber ich sehe es nach wie vor als große Chance, das zu beleben und weiterhin zu nutzen. Und das ist den Wunsch, den wir hier im Netzwerk haben, das auch dazu zu nutzen.
01_Dieter
00:35:01
Ja, das ist auch eine Erkenntnis der Stunden, die wir zusammen verbracht haben, dass wir nicht mehr nur alleine sozusagen auf den ablegenen Podcast als Keimzelle uns verlassen wollen, sondern in Zukunft euch alle mit einbinden und das Netzwerk auch noch erweitern wollen. Und wir haben so ein bisschen die, wie soll ich sagen, die Namensfindung schon betrieben und haben so mal als Arbeitstitel das Baltic Sea Region Media Network in den Raum geworfen. Ja, kürzer geht's.
03_Swetlana
00:35:25
Das klingt aber lange.
05_Martin
00:35:30
Wir suchen noch nach einer guten Abkürzung, nach einem guten Akronym dafür.
03_Swetlana
00:35:35
Ja, so wie Rundtischgespräche, so roundtable, roundpodcast, irgend sowas.
01_Dieter
00:35:39
Bis zum nächsten Mal.
02_Panama
00:35:41
Wir werden daran noch ein bisschen arbeiten. Wir haben ja noch morgen das Frühstück, wir haben noch das Abendbrot, wir haben noch ein paar Stunden. Irgendwann kommen wir aus dieser Tagung mit einem coolen Namen.
03_Swetlana
00:35:52
Ich würde euch gerne mal ans Herz den Hanse Gedanken legen, denn Hanse hat uns eigentlich schon immer verbunden und Hanse Podcast, ich weiß nicht, das habe ich halt noch nicht gegoogelt, das fällt mir jetzt einfach spontan ein. Aber irgendwas Hanseatisches finde ich eigentlich, an unseren früheren Gesprächen, an dem Podcast, wie wir das eben bisher betrieben haben, denn sehr oft standen eben die Ostsee-Themen im Mittelpunkt unserer Gespräche. Ob Handel, ob Bildung, ob einfache Reisen, etwas anserrisch, hat es in sich.
05_Martin
00:36:25
Aber dann müssten wir ja eigentlich auch noch Bremen und Hamburg mit aufnehmen. Und da ist die große Frage, ob wir das wollen.
01_Dieter
00:36:32
Wie ich gestern erfahren habe, sogar noch Köln.
03_Swetlana
00:36:39
Und Dortmund?
01_Dieter
00:36:40
Da war ich ja sehr erstaunt.
03_Swetlana
00:36:42
Aha. Aha.
05_Martin
00:36:43
Genau, und Lüneburg und Dortmund und Bergen und Halle an der Saale.
03_Swetlana
00:36:48
Das ist doch eine tolle Zukunftsvision.
02_Panama
00:36:50
Das hat uns organisatorisch etwas überfordert, Zvetlana. Aber ich finde sehr schön, dass du das Thema von dir aus aufgebracht hast, weil auch wir darüber über verschiedene Themen nachgedacht haben. Und Hanse, Dieter hat schon, deshalb haben wir eben hier alle so still gelächelt. Dieter hatte schon Hansepodcast aufgebracht als Titel. Aber wir haben uns tatsächlich noch jetzt so nach dem Mittagessen hatten wir noch einen großen Block uns über Themen zu überlegen, die wir anpacken wollen. Vielleicht machen wir noch mal eine Themenrunde zusammen. Ich gucke jetzt gerade mal Dr. Magdalena Sacher an. Die schüttelt aber den Kopf.
01_Dieter
00:37:36
Jetzt wird's offiziell. Ui, bei der Ansprache.
02_Panama
00:37:38
Nein, aber wir haben einfach so ein kurzes Brainstorming gemacht und aus dem Brainstorming, hat Stefan eine Zusammenfassung in die Runde geworfen.
01_Dieter
00:37:51
Alle schlagen gerade in ihren analogen Lab.
02_Panama
00:37:53
Ja, ich habe das Stichwort gefunden. Ich habe nämlich einen Katalog, Themenkatalog und da steht, wir unterhalten uns klar über, Städtepartnerschaften und was, wir haben nämlich festgestellt, dass es in Schleswig-Holstein verschiedene Städte, Kleinstädte gibt, die zum Beispiel mit estnischen Städten und Kleinstädten, diverse Partnerschaften unterhalten. Da könnte man mal fragen, was da eigentlich passiert. Genannt wurde Laböhl zum Beispiel und Rendsburg. Wir hatten das Thema Hanse als Oberthema, Thema. Wir hatten die Frage, ob die Ostsee verbindet oder eher trennt. Wir haben ja jetzt, alle doch eine sehr lange Anfahrt gehabt über die Ostsee, weil es die Ostsee gibt oder um die.
01_Dieter
00:38:42
Oder um die Ostsee drum rum.
02_Panama
00:38:44
Ostsee drum herum. Daran wird weitergebaut. Also Thema Infrastruktur war auch ein wichtiges Thema, was wir besprochen haben. Im Infrastrukturbereich sind einige Dinge angedacht, auf Basis der EU. Also das war ein großes Thema und dann hatten wir das Thema, wie geht es mit den, Städten in der Zukunft weiter. Wie entwickeln sich Städte? Wohin entwickeln sich Städte?
01_Dieter
00:39:16
Ich würde einmal kurz noch das Thema Ostsee ergänzen. Es ist ja nicht nur sozusagen das Fortbewegungsmedium, das Transportmedium, über das man sich bewegen kann. Ich finde, die Ostsee ist auch notleidend und zwar sehr schwer notleidend. Das eine ist jetzt das naheliegende Klimaerwärmung und was passiert mit der Wassererwärmung, was sind die Auswirkungen, aber sie ist auch überfischt. Das ist auch menschengemacht. Also wie gehen wir damit um? Wollen wir weiter Fische aus der Ostsee ziehen, wenn ja wie viele? Das ist ein ganz wichtiges Thema. Und Mark da hat uns noch mal darauf hingewiesen gestern Abend. Es liegen auch viele verborgene Belastungen in der Ostsee, sogenannte Kampfstoffe, die dort abgeworfen wurden und versucht wurden zu entsorgen nach dem Zweiten Weltkrieg. Und die werden jetzt so langsam aber sicher diese Kanister aufplatzen und die Kampfstoffe werden frei werden. Das kann sicherlich nicht gesund sein. Das sind auch so Themen, die sich um die Ostsee und uns alle angehen.
03_Swetlana
00:40:10
Ja, ich erinnere auch noch an die Seefauna und Bedrohungen, die durch die Urbanisierung entstehen. Darüber haben wir uns einmal unterhalten. Also was mir jetzt eigentlich einfällt, was uns alle verbindet, das ist ja nicht nur die Hansesamme, auch unsere Küstennähe. Wir sind sehr küstener und das kann ein Nachteil sein. Die Altlasten, die du gerade angesprochen hast und Magdalena sicherlich auch, oder auch die innere Verpflichtung, sich Sorgen zu machen um Flora und Fauna, um die Natur rund um die Ostsee, sind das eine Vorteile, die wir alle daraus beziehen, dass wir so küstennah sind. Also wir können jederzeit an die Ostsee. Das ist doch eigentlich ein totaler Pluspunkt, was uns von Köln und Dortmund ja zum Besseren unterscheidet.
01_Dieter
00:41:03
Deswegen kommen die auch regelmäßig zu uns hochgefahren in den Norden.
03_Swetlana
00:41:07
Ja, soll ich dir die Zahlen nennen, die Kaliningrad jetzt aus Touristen hat? Die sind letzte Jahre, ja, nicht sofort, aber es sind sicher wirklich so Hunderttausende gewesen. Und ich freue mich darauf, dass die Saison jetzt zu Ende ist, sodass ich nächstes Wochenende für drei, vier Tage mal an die Ostsee fahre. Nee, aber was mir jetzt auch einfällt, diese Podcast-Geschichte, die ist eigentlich immer so küsschennah gewesen.
06_Stefan
00:41:34
Ja, da ich angesprochen wurde, was den Themenkatalog und ich möchte auch noch nicht spoilern oder die nächsten Folgen an teasern, sind noch sehr viele Themen im Raum, die sich in diesem Netzwerk besprechen lassen. Ganz einfach mit dem Ziel zu schauen, wie es andere machen. Und ich gebe mal nur zwei, drei Stichworte. Das eine ist der Umbruch, in dem wir uns befinden, was unsere Städte, unsere Innenstädte betrifft. Was hat Corona mit uns gemacht? Wir reden hier über verschiedene Länder und verschiedene Maßnahmen, die über die Aktivitäten, die über die Städte gezogen wurden und die etwas gemacht haben und daraus auch einen neuen Restart begründet haben. Und wir reden über Gründermentalität, wir reden über Erlebnisoasen, da verändert sich eine Menge. Wir reden über Mobilität in den Städten oder in den Regionen, die viele anders betrachten. Auch Klimafreundlichkeit wird ein Thema sein. Also es ist unglaublich viel Stoff da für weitere Folgen, die man auch nicht nur regional betrachtet, sondern über Ländergrenzen hinweg. Das ist das Ziel, auf das wir uns committed haben.
02_Panama
00:42:39
Ja, sowas geht nur gemeinsam. Das ist ja auch immer Lippenbekenntnis von allen, gerade auf der politischen Ebene. Man will ja zusammenarbeiten und man will ja die Probleme auch gemeinsam anpacken. und dem folgen wir mal.
01_Dieter
00:42:56
Im Prinzip könnten wir es an der Stelle auch dann zusammenfassen.
05_Martin
00:43:01
Ja, also was ich schon auch sehr schön fände, auch über dem Podcast hinaus, diese Region Ostsee, Baltic Sea Region, ja medial aber eben auch in den Köpfen noch mehr als zusammenhängende Region zu begreifen, die sie einfach ist. Und ich begreife das Netzwerk, was wir hier so langsam, aber sicher aufbauen, eben als einen kleinen Beitrag dafür, dieses Verständnis eben zu verbreiten. Und da gibt es auch unabhängig von uns jetzt einige Initiativen im wissenschaftlichen Bereich und so weiter, die da seit Jahren daran arbeiten. Aber in der breiten Bevölkerung ist zumindest in meiner Wahrnehmung das noch nicht angekommen, dass wir in dieser Region eben nicht über Finnland, Schweden, deutsche Ostseeküste reden und über die polnische Ostseeküste natürlich gibt es diese Trennungen auch im politischen Bereich, aber die Themen, die uns da alle umtreiben, sind eben doch sehr ähnlich. Darüber haben wir ja eben auch schon gesprochen. Und so eine gemeinsame Behandlung dieser Themen und auch so eine gemeinsame Wahrnehmung vor allem, Das wäre mir ein sehr großes Anliegen, dass wir da auch in Zukunft weiter daran arbeiten.
03_Swetlana
00:44:15
Dann kann ich einfach nur zustimmen. Wir sprechen jetzt aus der Seele, egal in welcher Sprache. Dank meiner Freundschaften um die Ostsee herum hört man wirklich, dass die Themen, die wir besprechen, ob über Fischung oder auch Problematik der urbanen Entwicklung, egal in welcher Sprache. Besprechen wir das gleiche.
06_Stefan
00:44:38
Bevor Dieter zusammenfasst, müssen wir nochmal darüber reden, warum Karl Ma?
02_Panama
00:44:45
Du nimmst mir das Wort quasi aus dem Mund, genau. Ja, ja, das hatte ich auch eben, da wollte ich mich schon melden. Ich möchte darüber auch sprechen. Ja, das ist ja sehr interessant, weil wir aus Schweden haben wir keine Partnerstadt, also Kiel hat keine Partnerstadt in Schweden.
01_Dieter
00:44:53
Warum wir uns in Kalmar getroffen haben.
02_Panama
00:45:03
Sie hat noch eine in Finnland, Vasa. Da bemühe ich mich auch schon seit gut anderthalb, fast zwei Jahren darum, dass wir dort eine, Partnerin oder einen Partner finden. Da sind wir schon recht weit auch mit der deutsch-finnischen Gesellschaft, die es in Schleswig-Holstein gibt, die sind da sehr bemüht. Und hier geht schon mal noch mal ein Dank an Marianne Sinemus-Amermann, die uns sicherlich, bei diesem Podcast zuhören wird, weil sie sehr, sehr, sehr engagiert für uns auch mit, oder mit uns, für uns auf der Suche ist nach jemandem in Finnland, speziell in Vasa, der unser Netzwerk noch bereichern kann. Aber was uns tatsächlich fehlt, ist jemand in Schweden und wir treffen uns hier auf einem Boden. Interessanter? Ja, es ist ein neutraler Boden.
01_Dieter
00:45:51
Ja, es war für jeden eine Anreise nötig. Niemand konnte bequem zu Hause sitzen bleiben. Was auch eine schöne Sache ist, eine Reise zu unternehmen, dabei lernt man immer was. Das ist unterhaltsam. Aber das Gute ist, hier hat keiner Hausrecht. Wir sind hier alle gleichberechtigt und reden auf gleicher Höhe miteinander. Das ist sehr förderlich, wie ich finde.
06_Stefan
00:46:11
Und wir hatten fast alle den gleichen Anfahrtsweg.
05_Martin
00:46:14
Von der Länge her schon ziemlich vergleichbar würde ich auch sagen. Und zusätzlich ist es einfach eine tolle Stadt, eine sehr schöne Stadt, die auch ein Besuch wert ist.
01_Dieter
00:46:23
Auf jeden Fall. Ich war eben in der Mittagspause mal drüben beim Schloss und habe das zweimal umrundet. Einmal oben auf dem Wehrgang und einmal unten im Schlossgelände selber und habe mir das mal ein bisschen näher angeschaut, ein paar Fotos gemacht. Allein das war auch schon bereichernd. Also es ist schön hier.
02_Panama
00:46:37
Durftest du denn rein? Ich habe dir ja gleich von Anfang an schon gesagt, 23 mal belagert und kein mal erobert.
01_Dieter
00:46:44
Das ist das Gute, ich wurde nicht als potenzieller Belagerer aufgefasst und konnte ungehindert die Zugbrücke passieren. Das war kein Problem.
02_Panama
00:46:51
Hip hip, Kura.
01_Dieter
00:46:52
Aber ich hatte auch noch mehrere Mitstreiter. Also da sind viele Leute mit Kameras und Picknickkörben sogar. Trotz Regen haben Leute dort Picknick gemacht.
02_Panama
00:47:03
Lauter trojanische Pferde.
01_Dieter
00:47:04
Wahrscheinlich, ja.
05_Martin
00:47:05
Wir können das dann ja morgen nach dem Frühstück nochmal versuchen, die Burg zu erobern.
01_Dieter
00:47:10
Ja, das ist sehr angenehm bei Freunden zu Besuch zu sein.
04_Magdalena
00:47:11
Ich hatte Kalmar noch nicht gesehen, ich kam hier zu spät, aber ich hatte Karls Krona richtig besichtigt. Also mit Meeresmuseum, mit der Stadtbesichtigung. Ja, ich freue mich, dass seit dem 17. Jahrhundert so viele Jahre vergangen sind und dass die die später nicht mal die Freunde sind.
05_Martin
00:47:32
Das ist ja tatsächlich auch noch ein interessanter Punkt. Wir sind ja heute hier in Schweden auf, auf quasi neutralem Grund, aber eigentlich haben ja alle Städte, aus denen wir kommen, wahrscheinlich mal zu Schweden gehört, oder? Zumindest die Regionen. Also Estland war lange Teil des schwedischen Reichs, Stralsund auch. Ich weiß nicht, wie das in Kiel war, ob das...
02_Panama
00:47:53
Ich erinnere unser Gespräch mit Herrn Czerny, der in der Festung sitzt.
04_Magdalena
00:47:54
Ein Teil vom Apparently, ja.
01_Dieter
00:48:00
Der in Kiel in der Festung. Bierbraut.
02_Panama
00:48:01
Die Festung, ja, in der Kieler Festung sitzt und Bier braut und auch Schnäpse braut und uns erzählt hat, dass der dänische König dort die Festung errichtet hat in der Idee, dass er damit die Schweden vor Kiel abhalten kann, also vor der Eroberung Kiels abhalten kann.
01_Dieter
00:48:17
Weil es zum dänischen Königreich gehörte.
02_Panama
00:48:18
Das scheint geglückt zu sein.
04_Magdalena
00:48:21
Natürlic h war Polen von Vaasa-Dynastie regiert. Im 17. Jahrhundert.
03_Swetlana
00:48:26
Königsberg zwar nicht, aber Pillau, das heutige Baltisk, war mal von den Schweden besetzt gewesen. Und daran erinnern immer noch die Schwedenschanzen und Schwedenfestungen auf unserem Territorium.
01_Dieter
00:48:37
Das meint's?
04_Magdalena
00:48:38
Jetzt ist IKEA überall, also jetzt gibt es überall Spuren der schwedische Kolonisation durch IKEA. Danke IKEA.
05_Martin
00:48:48
Danke Schweden.
01_Dieter
00:48:50
Für den Inbusschlüssel.
02_Panama
00:48:54
Ihr könnt, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ihr könnt da erkennen, dass wir auch wirklich, obwohl wir jetzt sehr ernsthaft und sehr konzentriert noch in die Mikrofone gesprochen haben, um euch alle teilhaben zu lassen, aber ihr könnt euch vorstellen, wir haben auch schon sehr, sehr viel Spaß miteinander gehabt. Also sehr viel gelacht, was natürlich auch digital ist, die Stimmung eine andere. Insofern schließen wir hiermit und sagen herzlichen Dank für die Möglichkeit uns hier zu treffen, oder uns treffen zu können auf neutralem Boden. Alle von überall her mit dem Zirkel quasi einmal von allen Städten die weiteste Entfernung ausgesucht und die die Schnittmenge und in Kalmar gelandet. Dieter, du hast das Schlusswort.
01_Dieter
00:49:43
Okay, prima. Dann fasse ich das so zusammen, dass wir sehr produktiv waren. Gestern Abend schon in den Vorgesprächen, heute über den ganzen Tag mit einem Programm, das wir uns hier auferlegt haben, mit gezielten Pausenzeiten und Spaziergängen, um frische Luft zu bekommen. Und jetzt als Abschluss diese Aufzeichnung hier, um das so auch ein bisschen zu dokumentieren und für alle, die sich dafür interessieren, zugänglich zu machen, was wir hier tun, wie wir es tun, was die zukünftigen Themen sein können, wer alles dabei sein kann. Also wir lösen uns etwas von diesem Städtepartnerschaftsgedanken. Der ist immer noch als Basis unten drunter, aber wir würden gerne auch andere Leute in unser Netzwerk aufnehmen, die sich mit uns unterhalten wollen und die etwas beizutragen haben. Jeder ist willkommen, wenn er produktiv sein möchte mit uns zusammen. Und ich persönlich freue mich jetzt darauf, dass wir in Richtung Abendbrot schreiten, dass wir jetzt den offiziellen Teil des Tages so langsam, aber sicher abschließen und dann, wieder beim Abendessen, beim Spaziergang noch weiter uns miteinander austauschen und nette Gedanken haben werden und uns auch durchaus mit Spaß noch ein bisschen vergnügen miteinander.
02_Panama
00:50:49
Ja und auch mit Auseinandersetzungen.
01_Dieter
00:50:51
Auch? Natürlich, das gehört dazu.
02_Panama
00:50:53
Einfach auch festgestellt haben, dass wir auch fundamental unterschiedliche Ansichten haben. Also wir verbreiten jetzt hier ein sehr harmonisches Bild, aber es gibt durchaus auch ganz unterschiedliche Herangehensweisen.
04_Magdalena
00:51:04
Meine deutschen Kollegen haben mir auch interessante deutsche Wörter beigebracht. Aber die werde ich nicht wiederholen.
02_Panama
00:51:10
Das finde ich aber jetzt nicht gut.
01_Dieter
00:51:11
Der Stinkstiefel? Den möchtest du nicht nochmal wieder geben? Das ist aber schade. Naja, gut.
02_Panama
00:51:20
Ja, wir müssen dazu sagen, dass Magdalena ist die einzige nicht-native Speakerin und es ist großartig, wie du eigentlich hier mithalten kannst. Und ja, das muss...
01_Dieter
00:51:33
Stefan als native German Speaker war gestern über das Wort Mondän sehr erfreut.
03_Swetlana
00:51:38
Und viele Grüße aus Kaliningrad zurück an die.
06_Stefan
00:51:40
Ja, da hat man deine Herkunft gesehen, aus dem Kölschchen Raum, da ist der französische Einfluss da gewesen.
01_Dieter
00:51:45
Genau. Ich würde sagen, bevor die Stimmung hier noch lustiger wird, beenden wir die Aufzeichnung auf jeden Fall mal und wünschen allen einen schönen Abend, eine schöne Woche und die nächsten Tage, bis wir uns mal wieder melden als Ablegen-Podcast. Bis dahin, gehabt euch wohl, seid uns gewogen und viele Grüße nach Kaliningrad zu Svetlana.
03_Swetlana
00:52:08
Euch in Gedanken bin ich bei euch in Kalmar.
01_Dieter
00:52:11
Vielen Dank. Bis bald. Tschüss!
05_Martin
00:52:14
Das war's für heute. Bis zum nächsten Mal.

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