Städtepartnerschaft (Landgang)
Was blüht denn da?
31.12.2020 57 min
Zusammenfassung & Show Notes
Diesmal sprechen wir mit dem Stadtpräsidenten Hans-Werner Tovar, Daniela Roth und Dr. Martin Pabst über die Städtepartnerschaften der Landeshauptstadt Kiel und lüften das Geheimnis des Bernsteinzimmers. Wirklich!
Mit Kiels Partnerstädten im Ostseeraum werden wir uns 2021 eingehend beschäftigen – „wir“ das sind Dieter Bethke als erfahrener Podcast-Producer und Ideengeber sowie die Journalistin Daniela Mett aka panama. Diese Episode ist von uns für euch als Einstieg gedacht. Sie soll einen Überblick bieten. Dass wir sie spontan noch zwischen den Jahren aufnehmen konnten, dafür sorgte Daniela Roth.
Im Büro des Stadtpräsidenten koordiniert sie seit gut drei Jahren den Besuch aller Gäste aus der Schar mit Kiel befreundeter Städte zur Kieler Woche. Zudem managt sie Projekte mit Partnerstädten. Daniela Roth ist zuständig für Gdynia in Polen, die beiden türkischen Städte Hatay und Samsun, Moshi Rural in Tansania, Kaliningrad und Sovetsk in Russland sowie Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt dreizehn Partnerschaften unterhält die Landhauptstadt Kiel aktuell, darunter eine deutsche. Diese Partnerschaft wurde zwischen Politikern der BRD und der DDR arrangiert. Alle anderen wuchsen mehr oder weniger graswurzelmäßig heran.
Daniela Roth griff unsere Idee einer Episode über Kiels Städtepartnerschaften spontan auf und brachte uns im Rathaus mit dem Stadtpräsidenten Hans-Werner Tovar zusammen. Der Jurist, Mediator und Notar ist seit 1986 Jahren ehrenamtlich für die SPD Mitglied der Kieler Ratsversammlung. Als Stadtpräsident leitet er sie seit 2013. Eine Amtszeit beträgt jeweils 5 Jahre. Im Juni 2023 will er sich nicht wieder zur Wahl stellen.
Ins Rathaus begleitete uns Dr. Martin Pabst. Hörerinnen und Hörer der ersten Stunde kennen seine Stimme aus Episode 002. Der promovierte Historiker arbeitet bereits zwölf Jahre für das Deutsch-Baltische Jugendwerk, seit 2016 als deren wissenschaftlicher Leiter. Kiels Partnerstadt Tallinn in Estland kennt er. Gäbe es nicht Reisebeschränkungen aufgrund Pandemie, wäre er jetzt irgendwo zwischen Lettland und Litauen unterwegs. Stattdessen baut er an weiteren Folgen seines Podcasts.
Die ersten offiziellen Städtepartnerschaften wurden aus Gründen der Aussöhnung mit Kriegsgegnern des Zweiten Weltkrieges geschlossen. 1964 verband die Stadt sich mit Brest und 1967 mit Coventry. Beide waren im Zweiten Weltkrieg zu über 85% zerstört worden. Völlig andere Gründungsmotive finden wir bei den jüngsten Vereinbarungen Kiels mit San Francisco 2017, Aarhus 2019 oder Moshi District in Tansania 2013. In den 50 Jahren dazwischen fand ein Wandlungsprozess statt. Er öffnete den Weg für andere Aktionsformen. Im Gespräch zeigt sich, welche neuen Möglichkeiten und Inhalte sich den Kommunen und ihren Bürgerinnen und Bürgern heute durch Städtepartnerschaften bieten.
Wer uns sprechen, uns Anregungen zusenden oder mal bei einer Aufzeichnung dabei sein möchte, nutzt das Feedback-Formular. Oder kontaktiert uns via facebook, Instagram oder Twitter.
Doppelspitze [02:58]: Mit dem Bürgermeister und Stadtpräsidenten besitzt die Landeshauptstadt eine Doppelspitze. Das ist eine Besonderheit, die der Erläuterung bedarf. Hans-Werner Tovar beschreibt die Aufgaben, die ihm als Stadtpräsident übertragen wurden.
Verträge [07:55]: Wie sieht ein Vertrag zwischen den Städtepartnern aus? Was wird darin geregelt und müssen sich die Partner daran halten?
Engagement [10:10]: Städtepartnerschaften umfassen traditionell alle Ebenen einer Gesellschaft. Sie bleiben stabil durch feste Aktionsformate wie repräsentative Besuche. Zudem leben sie von Ideen Einzelner. Das Büro des Stadtpräsidenten verfügt jährlich über ein Budget in Höhe von 175.000 Euro für die Förderung bürgerschaftlicher Projekte zur Stärkung von Städtepartnerschaften.
Kommunikation [20:20]: Wie erfahren Kiels Bürgerinnen und Bürger von den Aktivitäten im Rahmen der Städtepartnerschaften? Wer kommuniziert Möglichkeiten der Beteiligung an den diversen Projekten?
Gründungsmotive [24:11]: Die Bundespolitik bzw. die aktuelle Lage internationaler Beziehungen spiegelt sich in der Außenpolitik von Kommunen. Auf die erste Welle von Partnerschaften mit Kriegsgegnern folgte die zweite durch Aussöhnung mit dem Osten. Aktuell sind es eher strategische Ziele und der Wunsch nach fachlichem Austausch, der zur Aufnahme partnerschaftlicher Beziehungen führt.
Ausblick [44:56]: Aktuell pflegt die Landeshauptstadt zu insgesamt 13 Städten aus 10 Staaten vertraglich besiegelte Partnerschaften. Dazu addiert sich ein Dutzend Städte, die die Landeshauptstadt zu ihren Freunden zählt. Kiel zeigt sich international aufgestellt. Werden weitere hinzu kommen? Mit welchem Ziel werden internationale Partnerschaften angebahnt?
Feedback geben
Dir gefällt der Podcast und Du möchtest das mal loswerden? Du hast Tipps für neue Themen oder magst über den Inhalt bestimmter Folgen diskutieren? Dann wähle im Formular die jeweilige Episode aus und schreib uns eine Nachricht. Vielen Dank für Dein Feedback!